Am 7. Oktober kommt Jabbar Abdullah im Zuge des Funun Festivals nach Bremen, um aus seinem Buch „Raqqa am Rhein” zu lesen, welches 2020 o, Sujet-Verlag erschienen ist.
Der Eintritt für die Veranstaltung ist frei!
Der syrische Autor und Archäologe Jabbar musste Ende 2012 mit damals 24 Jahren aus seiner Heimatstadt Raqqa zunächst nach Alexandria fliehen, wo er seinen Master machte. 2014 kam er nach Köln, wo er seitdem lebt. Zusätzlich zu seiner Arbeit im Römisch-Germanischen Museum ist er aktiv in der syrisch-deutschen Kulturszene. Er kuratiert Kunstausstellungen und Literaturfestivals, engagiert sich für Kulturaustausch und erfolgreiche Integration und ist Mitbegründer und zweiter Vorsitzender des Vereins 17_3_17, der den Austausch deutscher und syrischer Kultur fördert.
„Raqqa am Rhein”, das 2020 erschien, ist sein erstes Buch. Es ist eine autobiografische Erzählung über Aufbruch und Ankunft, über zerstörte Freiheitsträume und hoffnungsvolle Neuanfänge. Im Zentrum stehen zunächst die Erinnerungen an seine Kindheit in einem Dorf nahe der nordsyrischen Stadt Raqqa und an seine Jugend im Zeichen der Diktatur. Der Autor beschreibt die ersten friedlichen Proteste 2011 an der Universität von Aleppo sowie deren brutale Niederschlagung durch das Assad-Régime. Authentische Augenzeugenberichte bieten ungeschönte Einblicke in die skrupellosen Methoden der syrischen Geheimdienste wie auch in das Leben unter der Willkürherrschaft des IS, der Raqqa 2014 besetzte. Doch Abdullah berichtet auch über seine neue Heimat Deutschland. Detailliert und humorvoll beschreibt er die ersten Schritte in einer zunächst fremden Gesellschaft und Sprache. Dabei hinterfragt der Autor die landläufigen Konzepte von Integration und Herkunft, reflektiert den Freiheitsbegriff und hält auch manch überraschenden Perspektivwechsel bereit.
Die Lesung, mit musikalischer Begleitung von Aladin Abddah, wird in der Villa Ichon in Bremen stattfinden.
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