Eröffnung am Freitag 22. September um 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 22.09. bis 04.11.2023

Einführung von Elke Prieß, Kuratorin der Ausstellung
Begrüßung: Luise Scherf, Vorstandsvorsitzende der Freunde und Förderer der Villa Ichon

Eine Frau mit Schador irrt mit einem Koffer durch einen Garten, persönliche Statements werden auf nackte Armen geschrieben, in unendlicher Videoschleife dreht sich der Alltag – achtzehn iranische Künstlerinnen zeigen vom 22.09. bis 04.11.2023 ihre Video- und Fotokunst in der Villa Ichon in Bremen. Angeregt durch die Künstlerin Mina Behkar aus Teheran entstand erst im Frühjahr die Idee für diese spontane Ausstellung. Sie wird bisher eher unbekannte Kunst aus dem Iran sichtbar machen und möchte Information und Kommunikation dazu ermöglichen. Die progressive Präsenz, die poetische Sprache und der spielerische Umgang mit traditionellen Motiven sind hervorstechende Merkmale der präsentierten Arbeiten.

Besonders die Künstlerinnen sind in der iranischen Kunstszene trotz Einschränkungen überaus aktiv. Gut ausgebildet stehen sie energisch für ihre Rechte ein. Die präsentierten Arbeiten zeigen ein Bild von der Situation der Künstlerinnen. Frage der Selbstbestimmung, der kulturellen Identität und die Bedeutung und Ästhetik zeitgenössischer Kunst im Iran werden angesprochen. Es sind starke Arbeiten, die ihre sehr eigene Sprache finden. Die beteiligten Künstlerinnen der Ausstellung kommen aus allen Landesteilen des Iran und sind im Bereich Performance, Video, Foto, Installation, Landart aktiv. Diese Kunstformen haben im Iran einen besonderen Stellenwert. Sie bewegen sich meist neben dem offiziellen Kunstbetrieb. Mediale Formen lassen sich auch über das Internet direkt zeigen, übermitteln und auch international präsentieren. Vergängliche Kunstformen sind spontan kurzfristig und an vielen Orten durchführbar. Die aktuellen Bedingungen machen es den Künstlerinnen nicht leicht. Selbstorganisation und Vernetzung sind für sie unverzichtbar.

Die Ausstellung möchte den Künstlerinnen aus ihrem Land heraus eine Stimme geben. Sie lieben ihr Land, wollen dort leben, frei ihre Kunst produzieren und zeigen. Die internationale Wahrnehmung ist ihnen sehr wichtig.

Die Positionen wurden durch die vorhandenen Kontakte der Kuratorin Elke Prieß ausgewählt. Alle Künstlerinnen leben im Iran und sind national und international vertreten.

Die Kuratorin wird zwei Führungen durch die Ausstellung anbieten. Für einen Vortrag zur Kunst im Iran hat die Berliner Kunsthistorikerin Hannah Jacobi zugesagt.

Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit der Kuratorin Elke Prieß mit dem Künstlerinnenverbandes Bremen und der Villa Ichon, gefördert durch die Karin und Uwe Hollweg Stiftung, die Waldemar Koch Stiftung und die Heinrich-Böll Stiftung.

Führung durch die Ausstellung I AM RIGHT HERE
Foto- und Videokunst von Künstlerinnen aus dem Iran mit der Kuratorin Elke Prieß am Donnerstag 28. September und Donnerstag 26. Oktober jeweils um 17 Uhr

Vortrag der Berliner Kunsthistorikerin Hannah Jacobi
„Free to Create?“ mit anschließendem Gespräch mit Julia Jalaeefar u.a. am Dienstag 17. Oktober um 19 Uhr in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll Stiftung Bremen

Foto: Kimea Fathali, Ohne Titel, Foto

Ansprechpartnerin: Elke Prieß, elkepriess@icloud.com,
Tel.: 0421-76317