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Die Blockade von Leningrad 1941–1944: Hintergründe und die Bedeutung für die heutige Zeit

5. Februar um 19:00

Foto: Die Erinnerung an die Blockade Leningrads, heute St. Petersburg, führt immer am 9. Mai mehr als 1 Millionen Menschen auf die Straßen der Stadt.

Vortrag & Diskussion
Vortrag von Dr. Gert Meyer, Marburg

Der Historiker Dr. Gert Meyer ist profunder Kenner der sowjetischen und russischen Geschichte. In seinem Vortrag geht er auf den Plan Nazideutschlands ein, die Menschen in Leningrad durch Hunger und Beschuss zu vernichten. Sachkundig gibt der Vortrag Auskunft darüber, wie es gelingen konnte, im belagerten Leningrad zu überleben und den Blockadering am 27. Januar 1944 nach zahlreichen Versuchen militärisch zu durchbrechen.

Im Referat wird auch der Frage nachgegangen, in welcher Form heute in Russland der Leningrader Blockade gedacht wird („Unsterbliches Regiment“). Und zum Schluss soll die Frage diskutiert werden, warum in der Bundesrepublik so wenig über das Schicksal Leningrads im Zweiten Weltkrieg bekannt ist.

Veranstalter: Deutsch-Russische Friedenstage Bremen e. V. in Kooperation mit der Friedensinitiative der Gemeinde Unser Lieben Frauen

Lesung: „Das Blockadebuch“ – Ales Adamowitsch und Daniil Granin (Mittwoch, 6. Mär, 19 Uhr) Villa Ichon, Goetheplatz 4, Bremen

„Ich war der Meinung, ich wüsste, was die Blockade gewesen war. (…) Hunger, Beschuss, Bombenangriffe und zerstörte Häuser“, so Daniil Granin zu Ales Adamowitsch, als dieser vorschlug, gemeinsam die Ereignisse der Blockade zu dokumentieren. Chronologische Recherche und zahlreiche feinfühlige Interviews mit Überlebenden, den Blokadniki, begründen den hohen Rang dieses Werkes in der internationalen Literatur. Ausgewählte Texte tragen vor: Wencke Mjeku-Alexy und Reinhard Anders.

Veranstalter: Deutsch-Russische Friedenstage Bremen e. V. in Kooperation mit der Friedensinitiative der Gemeinde Unser Lieben Frauen

Zum Hintergrund der o. g. Veranstaltungen:
Sie finden im Rahmenprogramm der Ausstellung zur Blockade Leningrads statt.

Ausstellung gegen das Verdrängen
27. Januar 1944: Ende der Blockade Leningrads (1941–1944): Nichts ist vergessen und niemand ist vergessen!

(Samstag, 27. Jan bis Samstag, 10. Feb; Öffnungszeiten der Kirche beachten!) Kirche Unser Lieben Frauen, Liebfrauenkirchhof 27, Bremen

Vor 80 Jahren, am 27. Januar 1944, konnte die militärische Blockade Leningrads nach 872 Tagen endgültig gebrochen und die deutsche Wehrmacht zum Rückzug gezwungen werden.

Nachdem Hitler im Juli 1941 der Wehrmachtsführung befohlen hatte, Leningrad als „Geburtsstätte des Bolschewismus“ dem Erdboden gleichzumachen, wurde im September 1941 der Befehl erteilt, die Stadt nicht zu erobern, sondern abzuriegeln und auszuhungern. „Sich aus der Lage der Stadt ergebende Bitten um Übergabe werden abgeschlagen. Ein Interesse an der Erhaltung auch nur eines Teils dieser großstädtischen Bevölkerung besteht unsererseits nicht“, hieß es in einer geheimen Direktive vom 22. September 1941.

872 Tage war die Leningrader Bevölkerung dem Beschuss der deutschen Artillerie, den Bombardements der deutschen Luftwaffe und einem Hunger ausgesetzt, dem mehr als eine Million Menschen zum Opfer fielen.

Die Ausstellung Blockade Leningrad 1941–1944 dokumentiert diese Verbrechen an der Zivilbevölkerung, geht aber auch der Frage nach, wie unter den Bedingungen extremer Kälte, Trinkwassermangel und Nahrungsmittelknappheit der Alltag auf niedrigstem Niveau organisiert werden konnte.

Entscheidend war dabei die „Straße des Lebens“ über den zugefrorenen Ladogasee, entscheidend waren die Journalisten und Schriftsteller, die Dichter und Musiker, die über den Rundfunk der Stadt den Kranken und Halbverhungerten das Gefühl gaben, nicht allein zu sein. Entscheidend waren aber auch die Eingeschlossenen selbst. Über sie berichtete der russische Schriftsteller Daniil Granin am 27. Januar 2014 in seiner Rede vor dem deutschen Bundestag: „Der Held dieser Tage ist der Mensch, der kaum gehen konnte vor Hunger und Schwäche, der dem anderen Schwachen die Hand reichte, um ihm aufzuhelfen.“

Das Ausstellungsprogramm wurde vom Verein Deutsch-Russische Friedenstage Bremen e. V. gemeinsam mit der Friedensinitiative der Evangelischen Kirchengemeinde Unser Lieben Frauen erarbeitet.

Das Leningrad-Konzert – Eine Hommage an die Weltkultur mit musikalischen Werken
(Samstag, 10. Feb, 15 Uhr) Kirche Unser Lieben Frauen, Liebfrauenkirchhof 27, Bremen

Werke von Schostakowitsch, Prokofjew, Tschaikowski, Mussorgski, Beethoven, Schumann, Bach u. v. m. ermutigten die Menschen und stärkten den Lebenswillen in Zeiten der lebensbedrohenden Blockade. Gespielt wurde die Musik von professionellen Musikerinnen und Musikern sowie musizierenden Laien, die den Belagerten mit ihrem unermüdlichen Einsatz in Konzerthäusern oder provisorischen Kultureinrichtungen, Lazaretten, in Fabriken und an der Front kurze Momente der Freude brachten.

Unser heutiges Konzert greift diese Musik auf und lässt uns an der Gefühlswelt jener Zeit teilhaben. Schon jetzt gilt unser Dank allen Musikern und Musikerinnen, die mit großem Engagement und Können das heutige Programm zu Gehör bringen.

Veranstalter: Deutsch-Russische Friedenstage Bremen e. V. in Kooperation mit der Friedensinitiative der Gemeinde Unser Lieben Frauen. Siehe auch:

https://unser-lieben-frauen/veranstaltung/872-tage-des-horrors-in-leningrad-eine-ausstellung-gegen-das-vergessen-ev-gemeinde-von-unser-lieben-frauen-kirche-1701257356/

Hier geht es zum Flyer: drf_flyer-leningrad

Details

Datum:
5. Februar
Zeit:
19:00
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Goldener Saal

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Eintritt / Kosten
Eintritt frei

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