Die angekündigte Lesung zum Thema „Wege ins Verderben – Bremen > Minsk > Bremen“ wird auf einen späteren Termin verschoben.
Arrangement: Bernd Fischer
Gerade im von NS-Deutschland besetzten – damals sowjetischen – Belarus befinden sich heute zahlreiche Gedenkorte für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft.
Nach dem Überfall auf die Sowjetunion, der allein 3 Millionen Bürgern Weißrusslands das Leben kostete, wurden auch ca. 14.000 Sowjetbürger zur Zwangsarbeit allein nach Bremen verschleppt. Misshandlungen, schwere Arbeit und mangelnde Versorgung haben viele nicht überlebt. In Bremen und Bremen-Nord ist in den Jahren 2010, 2014 und 2018 durch Ausstellungen und Veranstaltungen an diese „Russenlager“ erinnert worden.
Misshandlung sowjetischer Kriegsgefangener in Bremen
An mehreren Orten in Bremen wird an diese so ermordeten Menschen gedacht bzw. um ein würdiges Gedenken gerungen: u. a. am Ochtumdeich, an der Reitbrake, Bunker Valentin, auf dem Friedhof Osterholz. Über die einzelnen Schicksale/Biografien ist wenig bekannt. Beispiele finden sich in den so genannten „Freitagsbriefen“ an den Verein KONTAKTE-KOHTAKTbI, der sich seit Jahren (privat) um finanzielle Hilfe für die noch lebenden Veteranen bemüht. Die Bundesregierung verweigerte lange Jahre jede Zahlung an diese Personen.
Deportation jüdischer Menschen nach Minsk
In der Zeit des deutschen Faschismus wurden aber auch Hunderte Bremer Jüdinnen und Juden in die von Deutschen und ihren Helfern betriebenen Todeslager von Minsk deportiert. Stolpersteine mit den Lebensdaten und dem Vermerk „Minsk“ berichten über diesen Weg in den Tod. 1991 besuchte eine Delegation Bremer Bürgerinnen und Bürger diesen Ort.
Die Lesung wird an beides erinnern. Der Veranstalter stellt die Frage, wie die Erinnerung an diese Tragödien als aktuelle Mahnung würdiger zu gestalten ist?
Veranstalter: Deutsch_Russische Friedens_Tage Bremen e. V.
Mehr Infos unter: https://deutsch-russische-friedenstage.de/
Kontakt und weitere Informationen: info@deutsch-russische-friedenstage.de
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